Wärmebrückenberechnung nach DIN EN ISO 10211/DIN 4108 Beiblatt 2

Was sind Wärmebrücken?
Wärmebrücken bilden sich an den Zonen der Gebäudehülle, wo sich diese geometrisch / konstruktiv / materialbedingt verändern und der Wärmeverlauf beeinflusst wird. In diesen Zonen wird die Wärme stärker geleitet. Klassische Beispiele sind die Heizkörpernischen sowie Rollladenkästen bei Bestandsgebäuden. Oft werden diese auch als Kältebrücken bezeichnet. Aber auch bei Neubauprojekte existieren Wärmebrücken, oft bei den Anschlüssen von Balkonplatten oder im Bereich vom Ringankern.

Auswirkungen von Wärmebrücken
Gänzlich sind Wärmebrücken nicht zu vermeiden und sind auch nicht grundlegend kritisch. Der Wärmeverlauf in dieser Zone steht zunächst nur im Verhältnis zum „ungestörten“ Wärmestrom im Bauteil der Gebäudehülle. Jedoch im Zusammenhang der nachfolgend beschriebenen Auswirkung einer Wärmebrücke, ist eine genauere Analyse und Planung beim Bauvorhaben erforderlich.

Temperaturabsenkung (Kritisch Beeinflussung für die Behaglichkeit und Raumhygiene) Die Wärmebrücken können bauphysikalisch soweit ins Bauteil hineinreichen, dass sie selbst die wichtige raumseitige Oberflächentemperatur kritisch beeinträchtigt. Die geringe Wärmeabstrahlung einer kalten Oberfläche verspürt der menschliche Körper als unbehaglich und sogar als störend, deutlicher als eine Senkung der eigentlichen Raumtemperatur. Im ungünstigsten Fall kondensiert bei einer raumseitige Oberflächentemperatur von 12 - 13°C die feuchte Raumluft, welche schlussendlich zur Schimmelbildung führt. Die Raumhygiene wird dadurch nicht nur gesundheitlich gefährdet, sondern kann bis hin zur Schädigung der Bausubstanz führen. Dieser Aspekte der Oberflächentemperatur wird als Temperaturfaktor fRsi in der DIN 4108 beschrieben.

Energieverluste (Verschlechterung der Energiebilanz durch pauschale Korrekturwerte)
Bei der energetischen Bilanzierung eines Gebäudes, werden die Energieverluste einer Wärmebrücke als Korrekturwert gesondert erfasst. Ohne eine Berücksichtigung der Wärmebrücken in der Planung, wird der ungünstige pauschale Korrekturwerte bei der Bilanzierung angesetzt. Herkömmliche Planungen unterschreiten diesen veralteten pauschalen Wert deutlich. Mit der Dokumentation der Gleichwertigkeit nach DIN 4108 oder des berechneten Psi Wertes der Wärmebrücken, kann ein reduzierter Korrekturwert bei der Berechnung angesetzt werden. Bei Bauvorhaben (vor allem im Neubau) die über die KFW Bank gefördert und finanziert werden sollen, ist die detaillierte Berechnung von Wärmebrücken auf Grund der anspruchsvollen Vorgaben unerlässlich.

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